Endlich wieder Schultheater in der Aula der Zinzendorfschule

2-jährige Corona-Pause mit Märchen-Stück der 6a beendet

Tossens. Selbst die abschließende Ansprache an das applausfreudige Publikum fiel Connie Howell schwer – so lange hatte sie auf keiner Bühne mehr gestanden. Um so erfreulicher, wie lebhaft sich die jungen Darsteller*innen präsentierten.

Mit „Grimm – oder die wahre Geschichte von Rotkäppchen und dem Wolf“ lebt eine lange gepflegte Tradition an der Zinzendorfschule wieder auf. Theaterpädagogin Connie Howell hatte für jede Schülerin und jeden Schüler der 6. Gymnasialklasse eine Rolle in dem eigenwilligen Märchenspiel entwickelt, so auf der Bühne immer einiges los war.

Da bevölkerten Prinz und Diener, Dornröschen,  Aschenputtel, Hänsel und Gretel, drei Schweinchen, die alte Eule, Rumpelstilzchen, Fuchs, Dachs und Wolf, Rapunzel, Königin (und zugleich Bürgermeisterin), Polizeihund und Sohn – und natürlich Rotkäppchen sowie weitere Gestalten die Bühne. Alles vertraute Gestalten, und doch ganz anders als gewohnt.

Die meisten bewohnen das Dorf, das Richard Howell mit Gebäudesilhouetten und Treppe zwischen Dorfplatz und Katakomben angelegt hatte, und fürchten sich vor dem Wald, drei stilisierten Tannenbäumen, in dem die wilden Tiere leben, angeführt vom „bösen Wolf“.

Aber nicht alle fürchten sich davor in den Wald zu gehen, und zwar aus gutem Grund! Mutter Schwein weiß es, Rotkäppchen – die allerdings darauf besteht, „Dorothea“ genannt zu werden! – erfährt es bei Spaziergang: der Wolf ist weder böse, noch frisst er andere Lebewesen. Er ist ein vegetarischer Umweltschützer, der sein negatives Image pflegt, um den Wald vor menschlichen Eindringlingen zu schützen!

Der Prinz sucht, entgegen den Wünschen seines königlichen Vaters, keine Braut; jedermann weiß, wie Rumpelstilzchen heißt, Dornröschen möchte einfach nur ausschlafen, usw.

Die vergnügliche Zerlegung scheinbarer Märchenwahrheiten gelingt den phantasievoll kostümierten und geschminkten Kindern wunderbar, obwohl die eigentliche Probenzeit kaum mehr als zwei Monate betrug! Man hilft sich, wenn es hakt, und wenn immer noch der Text „weg ist“, wird geschickt improvisiert. Als am Ende heiratsunwilliger Prinz und neues Traumpaar Wolf-Rotkäppchen im Dorf einziehen, spenden Dorfbewohner und das zahlreiche Publikum anhaltenden Applaus, zu Recht!

Neben dem Ehepaar Howell und ihren Assistenten Florian Vollbrecht braucht es natürlich weitere Helfer, die für die Licht- und Tontechnik sorgen und ein Schminkteam.

Beiden Gruppen dankte Frau Howell für ihre spontane Bereitschaft zur Mitwirkung, denn auch hier standen nach der langen Corona-Pause die bewährten Kräfte nicht mehr zur Verfügung.

Am 23. Juni  geht es weiter mit einem Musical der 6b, am 28.06. folgt ein Stück der 7b und am 03.07. endet der diesjährige Schultheater-Reigen an der Tossenser Schule mit einer Produktion der 9a.