Wenn Pädagogik richtig Spaß macht …

 

Musical „Ausgetickt“ aufgeführt von zwei Klassen 5 der Oberschule an der Zinzendorfschule Tossens

 

Wenn 45 Mädchen und Jungen auf und vor der Bühne singen, spielen und miteinander handeln und dabei ein über einstündiges unterhaltsames und gut gespieltes Musical zustande kommt, krönt ein solcher Abend monatelange Arbeit in der Schule.

Die Lehrerinnen der Fächer Szenisches Spiel, Kunst und Musik, also Conny Howell, Dorthe Arens und Ute Extra, haben sich für ihr gemeinsames Projekt in den beiden Parallelklassen 5 das Musical „Ausgetickt“ von Gerhard A. Meier und Gerhard Meiler ausgesucht. Conny Howell hat es bearbeitet und so verändert, dass tatsächlich alle 45 Kinder eine Rolle spielten und solistisch, im kleinen oder großen Chor die 18 tollen Lieder sangen.

Es geht bei „Ausgetickt“ um die Uhren, die wie viele Menschen unter dem Druck leiden, ständig funktionieren zu müssen und sich nicht mehr frei zu fühlen.

Dafür sorgt die hektische und herrische Superuhr mit ihren Bodyguards, Mechanikern und vielen weiteren Helfern. Aber vier Wecker, von den Kindern, die sie zu wecken haben, gescholten und verwunschen, brechen aus und hauen ab.

Das bringt das System in Gefahr und die Truppen der Superuhr machen sich auf, sie zu suchen. Getreu dem Motto „Uhren müssen spuren“ werden alle Zeitmesser, ob besoffene Uhr, Kuckucksuhr, Stoppuhr, Küchenuhr, Stechuhr und weitere phantasievoll kostümierte Geschöpfe zusammen-gerufen und auf die Jagd geschickt.

Die Bodyguards der Superuhr

Dabei kommt es zu interessanten Begegnungen, etwa wenn die rote Armbanduhr nicht mehr richtig tickt, weil sie sich in die Sportuhr verliebt hat. Da können auch Öli und Schrauber kaum helfen, doch vor ihrer Verschrottung „rettet“ ein zufälliges Tete-a-Tete mit dem Angebeteten das Leben der Roten. Die „goldene Rita“ präsentiert sich der Superuhr als echte Rolex und wird zur Assistentin des Chefs, der nicht ahnt, dass sie etwas im Schilde führt.

Rita Rolex und die Sekretärinnen der Superuhr

Die Flüchtenden stoßen auf die Sanduhr und die Sonnenuhr, die den Terror der Superuhr ablehnt und ihnen rät, die Spieluhr zu suchen, die als einzige die Kraft hat, die Herrschaft der Superuhr zu beenden. Auf abenteuerlichen Wegen gelangen die Flucht-Wecker ins innere der Macht, wo ihnen die goldene Rita gemäß ihrem Geheimauftrag hilft, die Spieluhr zu finden und zu aktivieren. So werden schließlich alle Uhren im Tanz befreit, können mal aussetzen mit dem „Spuren“ und das Leben genießen.

Der Rat der Sonnenuhr

In der tollen Kulisse, die Richard Howell mit kunstvoll gestalteten Pappuhren dekoriert hatte, agierten die jungen Schauspieler mit großer Selbstverständlichkeit. Fast alle sprachen laut und deutlich und beherrschten ihre Texte sicher. Keiner fiel „aus der Rolle“. Um zu vermeiden, dass Solisten überfordert würden, erhielten sie bei ihren Songs immer ein wenig Unterstützung durch den großen Chor, der beherzt und melodiesicher sang. Beachtlich war auch die Disziplin, mit der Auftritte und Abgänge von großen Gruppen bewältigt wurden.

Die Spielfreude der Schüler übertrug sich auf das abendliche große Publikum aus Eltern, Verwandten, Freunden und Gästen der Schule. Es gab viel und herzlichen Applaus. Den gab es auch für die sieben Licht- und Tontechniker, die sieben Helfer in der Maske und die drei verantwortlichen Lehrerinnen, denen Schulleiterin Andrea Turmann zum Dank jeweils ein Geschenk für ihre Gärten überreichte.